Im aktuellen "Nationalen Umsetzungsplan ETCS" des Bundesverkehrsministeriums sind Details zum "European Train Control System", kurz ETCS in Deutschland veröffentlicht worden. Demnach werden zunächst wichtige grenzüberschreitende Projekte in Angriff genommen. Dazu gehört der deutsche Teil des Korridors „Rhine-Alpine“ (im Rahmen des Projekts „Korridor A“) als verkehrsreichster Schienengüterverkehrskorridor innerhalb Deutschlands. In der Region bedeutet dies, dass die Strecke Köln-Ehrenfeld - Rheydt - Mönchengladbach - Viersen - Venlo bzw. Viersen - Krefeld - Duisburg ausgerüstet werden.



Für technische Details hier der Verweis auf Wikipedia. Vereinfacht ausgedrückt werden bei ETCS viele Informationen und auch Vorgaben zur Geschwindigkeit oder Halt direkt zwischen den Leitstellen und den Lokomotiven oder Triebzügen ausgetauscht. Ein Triebfahrzeugführer, der grenzüberschreitend fährt, braucht eigentlich keine Signale mehr am Streckenrand, er kann nur über sein Display im Führerstand alles nötige ablesen und viel weiter vorausschauen was seine Strecke angeht. Die Umsetzung von ETCS erfolgt bis zum Jahr 2023.

Interessant ist in diesen Zusammenhang, dass die Anbindung an die Niederlande eigentlich über Emmerich viel leistungsfähiger, weil zweigleisig ist. Von Rotterdam führt die Betuweroute bis zur deutschen Grenze bei Zevenaar als Neubaustrecke für den Güterverkehr und sie ist bereits heute mit ETCS ausgerüstet, und zwar ausschließlich. Die deutsche Verlängerung Emmerich - Oberhausen (drittes Gleis) wurde jedoch viel zu spät in Angriff genommen. Hier soll erst nach 2023 ausgebaut werden. Es heißt "Die angestrebten Realisierungszeitpunkte liegen jenseits 2023 und sind teilweise auch von der Inbetriebnahme weiterer Infrastrukturprojekte, von Planfeststellungsverfahren, Kostenentwicklungen und verfügbarer Finanzmittel abhängig."

Mönchengladbach - Viersen - Kaldenkirchen - Venlo ist dagegen teilweise eingleisig! Eine sehr interessante Entwicklung.